Horror-Szenen im Stadion: Tribüne stürzt ein – Menschen sterben

Mit Video: Am Sonntag ist die Tribüne eines voll besetzten Stadions eingestürzt. Hunderte sind verletzt. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, darunter ein Kind. Der Vorfall ereignete sich während eines Stierkampfs in Kolumbien.

Kolumbien: Bei einem Stiefkampf in der Arena der Stadt El Espinal, gut 150 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Bogotá kam es zu einem schweren Unfall. Die voll besetzte Tribüne stürzte teilweise ein. Das Publikum mit ihr. Mehrere Hundert Personen wurden verletzt. Ersten Meldungen zufolge starben vier Menschen, einer davon sei minderjährig gewesen.

Zahlreiche Besucher filmten den Vorfall und teilten die Videos im Internet. Die Bilder sind teilweise verstörend.

Bei der Stierkampfveranstaltung handelte es sich um eine sogenannte „Corraleja“ zum Peter- und Paul-Fest. Bei dem Vorfall ist offenbar auch ein Stier aus der Arena geflüchtet und sorgte für Panik in der Stadt.

Kann so etwas auch in Deutschland passieren?
Die klare Antwort ist „Ja!“. Experten warnen schon lange vor diesem Risiko und tatsächlich kommen derartige Unfälle in Stadien immer mal wieder vor – auch in Europa. Zuletzt ereignete sich in den Niederlanden ein Tribünenbruch. Im Stadion in Nijmegen brach die Tribüne unter hüpfenden Fußallfans zusammen. In diesem Fall befanden sich unter der Tribüne Container, weswegen die Fans nicht weit stürzend und nicht einmal Panik ausbrach.

Anders sah es bei einem erschreckenden Tribünen-Einsturz in Brasilien aus. 2007 brach die Tribüne in Salvador de Bahia unter den Fans zusammen. Wie jetzt in Kolumbien stürzte das Publikum mehrere Meter in die Tiefe. Dutzende wurden verletzt. Acht Menschen starben.

Deutsche Stadien unterliegen grundsätzlich strengen Sicherheitsvorschriften. Trotzdem kann ein solcher Vorfall nicht ausgeschlossen werden. Im Gegenteil: Forscher rechnen mit einer derartigen Katastrophe. Die größte Gefahr sind die Schwingungen, die entstehen, wenn viele Menschen zugleich hüpfen.

“Unsere Simulationen zeigen, dass die dynamischen Lasten der hüpfenden Zuschauer um das Dreieinhalb- bis Viereinhalbfache höher sind als die statischen Lasten”, zitierte die Tagesschau Michael Kasperski, den Leiter eines Forschungsteams der Bauingenieure der Ruhr-Universität Bochum (RUB). “Es macht mir Sorge, dass am nächsten Samstag oder in drei Jahren oder in zehn Jahren eine Katastrophe passieren könnte”, gab dieser zu bedenken. Die Belastung auf den Tribünen in Deutschland wird zwar durchaus überwacht. Ausschließen kann man ein solches Unglück aber offenbar nicht.

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  • Der Unfall ist natürlich tragisch. Verstörend finde ich allerdings, dass der Stier offenbar schon eine Verletzung an einem Hinterfuß hat, und trotzdem noch weiter drangsaliert wird. Für solcher Art Vergnügen/Sport fehlt mir rundum das Verständnis und Mitgefühl für die Täter und Zuschauer. Tiere quälen, oder dies als Spaß ansehen, ist pervers und gehört weltweit strengstens bestraft und rigoros verboten.

  • Seltsam.... Irgendwie kann ich mit solchen Menschen, die sich an solchem Schauspiel ergötzen, kein Mitleid empfinden.

  • ich schließe mich beiden Kommentaren an - einfach widerlich - Stier-, Hahnen- und Hundekämpfe sollten verboten werden.
    Hier hat das Karma wohl an Ort und Stelle zugeschlagen

  • ...und wenn man sich das Video ganau anschaut, sieht man:
    dass ein Stierkämpfer noch nach dem Bühnenzusammenbruch eine der Tribünen-Holzstangen nimmt, und gegen den Stier wirft, damit der sich bewegt. Anstatt dass sich diese Toreros um die verunglückten Menschen gekümmert hätte. Da sieht man ´mal, wie gestört diese Tierquälermenschen sind...

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Stephan Heiermann