Hisbollah-Miliz laufen die Waffen aus

Im Krieg gegen die heimtückische libanesische Miliz der islamistischen Terrororganisation Hisbollah hat durch den Zusammenbruch des syrischen Regimes eine unerwartete Wende stattgefunden. Der militärischen Leitung der Terroristen laufen nämlich die Waffen aus, und der augenblickliche Hisbollah-Chef Naim Kassem sah sich jetzt dazu gezwungen, sich über den Verlust eines seiner wichtigsten Verbündeten lauthals zu beschweren. Die „militärische Versorgungsroute der Hisbollah“ sei nach Angaben Kassems durch den Sturz des syrischen Machthaber Baschar al-Assad deutlich reduziert und eine Anpassung oder Etablierung einer neuen Nachschubstrecke könnte sich als schwierig erweisen. 

Zukünftige Zusammenarbeit mit Syrien unsicher

Während die politische Situation in Syrien immer noch verhältnismäßig instabil ist und die Bewohner des Landes im Augenblick mehr damit beschäftigt sind, ihre durch das Assad-Regime verschleppten oder vertriebenen Angehörigen und Freunde wiederzufinden, weiß noch keiner, in welche Richtung die neue Regierung des Landes gehen wird. Die syrischen Befreier der Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS, übersetzt: Organisation zur Befreiung der Levante) wird zwar im Westen im Augenblick halbherzig unterstützt, ist aber von vielen Ländern, darunter auch die Vereinigten Staaten und Deutschland, als islamistische Terrororganisation eingestuft. Historisch gesehen sind Hisbollah und HTS verfeindet, und das Verhältnis der syrischen Befreier zum Assad-freundlichen Iran war bisher eher angestrengt. Die HTS hat noch keinerlei Angaben gemacht, inwieweit sie sich die Zukunft des Landes und die internationale Zusammenarbeit mit unter anderem Israel, den USA und dem Iran vorstellen.

Israel ergreift die Gelegenheit 

Nicht nur wurde der Transportweg für die Waffenversorgung der Terroristen abgeschnitten. Israels Militär hat auch sofort die Gelegenheit der mangelnden Stabilität in Syrien genutzt und die noch vorhandenen Waffenstützpunkte der Hisbollah ununterbrochen bombardiert. Zudem sind israelische Soldaten jetzt auf den syrischen Teil der Golanhöhen vorgedrungen und haben diese besetzt, um die eigenen Grenzen besser gegen die noch in Syrien stationierten Terroristen zu verteidigen. Bei den Angriffen Israels auf syrischen Grund und Boden soll es sich um die Schwersten in der turbulenten Geschichte der beiden Nationen handeln. Internationale Beobachter sehen mit Unruhe auf die israelische Besetzung im Grenzgebiet zu Syrien, die schnell zu neuen Konflikten führen könnte. 

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Alexander Grünstedt