Paukenschlag: Spahn leitet wieder Maßnahmen gegen Corona ein

Nach dem erschütternden Wochenbericht des RKI äußerte sich nun RKI-Präsident Wieler gemeinsam mit Gesundheitsminister Spahn zur Coronalage. Der Politiker kündigte neue Maßnahmen des Bundes an. Auch Beschränkungen will er durchsetzen.

RKI-Präsident Lothar Wieler und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag einen neuen Corona-Fahrplan vor. Gleichzeitig warnten sie.

Es sei „fünf nach zwölf“, so Wieler und erläuterte erneut den Ernst der Lage. Die Infektionszahlen und die Inzidenzen sind seit Tagen auf Rekordhöhe. Eine Entspannung dieser Situation sei nicht absehbar. “Vor uns liegen schwere Wochen und Monate”, verkündete Wieler. “Die Situation ist ernst, und ich empfehle sie ernst zu nehmen”, betonte auch Spahn. Die folgenden Maßnahmen sollen nun der vierten Welle entgegenwirken:

2G plus auf Veranstaltungen
“3G war zu oft Null-G, weil es nicht richtig kontrolliert wurde”, bemängelte der Gesundheitsminister. Nun möchte er für Veranstaltungen 2Gplus einführen und dies auch kontrollieren lassen. Demnach hätten nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt, müssten sich aber trotzdem vorher testen lassen.

Corona-Tests werden wieder kostenlos
Die kostenpflichtigen Corona-Tests nimmt der Gesundheitsminister wieder zurück. Schon am Samstag sollen kostenlose Bürgertests bereitgestellt werden. Vermutlich dürfte es bis Montag dauern, bis sie überall erhältlich seien.

Testpflicht für Personal und Besucher in Pflegeheimen
Eine Impfpflicht lehnt Spahn weiter ab. Stattdessen sei die Testpflicht auszuweiten.

Empfehlung zur Booster-Impfung
Spahn hofft, dass mit der Booster-Impfung viele Menschen gerettet werden können. Die Bundesländer sollen deshalb Erinnerungsbriefe versenden, um alle über 60-Jährigen an die Auffrischimpfung zu erinnern. Bislang liegt die Booster-Quote in dieser Altersgruppe bei rund zehn Prozent.

Außerdem sollen Impfärzte besser für die Corona-Impfung entlohnt werden, insbesondere, wenn sie diese auch am Wochenende durchführen. Darüber hinaus machte Spahn Hoffnungen, dass zum Jahreswechsel auch fünf- bis elfjährigen Kindern ein Impfangebot gemacht werden könne.

Wieler und Spahn verteidigen Krankenhaus-Entlastung
Zweifel, ob die Lage in den Krankenhäusern wirklich so ernst sei, wischte der RKI-Chef beiseite: Es dürfe doch nicht das Ziel sein, die Intensivstationen zu füllen, stellt Wieler klar. Es sei doch nicht wünschenswert, 10.000 weitere Intensivbetten bereit zu stellen. “Das Ziel muss doch sein, dass die Menschen gar nicht erst eingewiesen werden müssen”, so der RKI-Präsident.

Spahn verwies außerdem auf die enorme Belastung des medizinischen Personals. Diese würden für ihre Arbeit „brennen“ und unter der Last der Pandemie „ausbrennen“, so der Gesundheitsminister. Darüber hinaus bringe die Situation neue Konflikte, wenn nun geimpfte Patienten auf die Behandlung von anderen Krankheiten warten müssten, weil die Krankenhausressourcen für ungeimpfte Covid-19-Patienten reserviert werden.

Foto: Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur

Kommentare anzeigen

  • Wieder so ein satt. Werden die Betten denn für ungeimpfte reserviert?
    Oder werden diese eher für alle mit schweren covid Symptomen reserviert?
    War nicht gestern Karneval? Mal sehen, wie viele von den 2g Leuten bald auf intensiv landen. Ach ja, alle mit Symptomen gelten ja als ungeimpft. Lest mal die Definition von geimpft beim rki.

  • Na endlich wird begriffen, daß auch Geimpfte getestet werden müssen weil auch sie den Virus übertragen können. Nun wird sich zeigen, wie souverän die Judikative in unserem Land ist und dieses diskriminierende 2G+-Modell toleriert.

  • Geimpft,genesen… Vollkommener Bullshit.Sorry. Wenn man einen zeitlichen Vergleich (zu Vorjahreswerten November 2020) unternimmt und die „Impfquote“ einberechnet, stellt man sehr leicht fest das diese Impfung nicht so wirkt wie sie wirken soll. Letztes Jahr um diese Zeit war die Impfquote (fast) gar nicht vorhanden, das impfangebot eher für die ältere Generation galt. Dennoch waren die Infektionszahlen wesentlich niedriger als jetzt. Was bedeutet das das Aussetzen der Testung für Geimpfte die absolute Gefahr für jeden darstellt, ebenso wie das „ich bin geimpft und brauche keine Maske mehr“, das ganze wohl beschleunigt haben dürfte.
    Grundsätzlich sollte,im öffentlichen Bereich in dem haushaltsfremde Menschen aufeinandertreffen, gelten: Eintritt nur mit (vor Ort durchgeführten) negativem Schnelltest, dann auch ohne Maske. Ansonsten kontaktlos Click und collect mit ffp2. Nur so kriegt man die Fallzahlen in den Griff.
    Klar,schränkt ein, aber es ist sicher und nichts muss geschlossen werden.

  • Manch einer wird erst am Ende seiner Karriere gescheit!
    Bei Spahn ist es schon fast zu SPÄT.

  • Ich mag diese Nahmen nicht mehr hören und diese Wesen nicht mehr sehen, ich denke die bekommen ihre gerechte Strafe für ihre menschenfeindlichen Machenschaften .

  • 2G+ bei Veranstaltungen im Inland und für die Einreise aus Hochrisikogebieten ist 3G, also Testfreiheit für Geimpfte ausreichend als könnten die sich nicht im Ausland infizieren. Ist das Absicht oder Unvermögen?

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Author
Stephan Heiermann