Großeinsatz: Mindestens 17 deutsche Bürger verätzt und vergiftet

Mitten in Deutschland ermittelt die Polizei wegen gleich 17 Fällen schwerster Vergiftungen und Verätzungen, zugefügt durch Riesen-Bärenklau. Bei dieser Pflanze können bereits kurze Kontakte massive Beschwerden auslösen.

Bei den Verletzten handelt es sich um 17 Wanderinnen und Wanderer, die im Bundesland Nordrhein-Westfalen den sogenannten Mammutmarsch mit Start im Grugapark in Essen absolvieren wollten. Dabei handelt es sich um einen 100-Kilometer-Marsches. Die Personen wurden am Sonntag in den frühen Morgenstunden am Ziel erwartet, dem Gruga Park in Essen.

Idyllische Wanderung endet im Krankenhaus
Direkt im Park dürfte es dann zum Kontakt mit der Giftpflanze gekommen sein. Am frühen Sonntagnachmittag wurde die Feuerwehr zum ersten Mal darüber informiert, dass manche Teilnehmer über Unwohlsein und Hautverbrennungen klagten. Nach und nach häuften sich die Berichte. Zahlreiche Rettungswagen mussten ausrücken, fünf der Wanderer mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Kontakt mit Pflanze ist echt ätzend
Der Riesen-Bärenklau sondert eine Flüssigkeit ab, die mit Sonnenlicht reagiert, wie die Feuerwehr mittlerweile in einem Statement erklärte. Bei Berührungen könne es an Extremitäten, meist Armen oder Beinen, zu Hautverätzungen und -verbrennungen kommen. „Andere Wanderer haben über Übelkeit berichtet“, teilte die Feuerwehr mit.

In Mitteleuropa auf dem Vormarsch
Der Riesen-Bärenklau wird auch Herkuleskraut oder Bärenkralle genannt und kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Mittlerweile ist sie allerdings in ganz Mitteleuropa und Teilen Nordamerikas verbreitet und bevorzugt an Waldrändern, auf Lichtungen, in Uferzonen und Bergregionen zu finden.

Nach Kontakt raus aus der Sonne
Schon ein kurzer Kontakt mit den Blättern kann bei empfindlichen Menschen reichen, um Rötungen, Hautentzündungen oder Reizungen zu erleiden. Die Wunden, die dabei entstehen, können noch wochenlang nässen. Häufig sind auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks. Nach Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau sollte die Sonne unbedingt gemieden werden, die betroffenen Hautstellen kann man mit Wasser und Seife oder Spiritus abwaschen.

Heimischer Verwandter ist harmlos
Der Riesen-Bärenklau unterscheidet sich vom bei uns heimischen und harmlosen Wiesen-Bärenklau in erster Linie durch die Größe. Riesen-Bärenklau kann mehr als drei Meter hoch werden, die Blüten der Pflanze sind weiß bis rosa gefärbt. Die Stängel sind stark behaart und weisen rote Flecken auf, die der Wiesen-Bärenklau nicht hat. Wer die Pflanze identifiziert, kann Meldung bei der Stadt oder beim Kreis erstatten.

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Martin Beier