Wer in diesem Land einen Arzt aufsuchen muss, muss schon jetzt immer länger warten. Bald könnte es noch schlimmer werden. Die Einrichtungen des Gesundheitswesens schlagen Alarm: Eine spürbare Verschärfung des Ärztemangels in Deutschland wird befürchtet.
Erkältung, Grippe, Corona, RSV: Im Winter macht hierzulande eine Vielzahl von Viruserkrankungen die Runde. Und während viele von uns glücklicherweise in der Lage sind, sich von den meisten Krankheiten zu erholen, indem sie einfach zu Hause bleiben, gibt es Fälle, in denen ein Arzt konsultiert werden muss oder sogar ein Krankenhausbesuch notwendig wird. Was aber, wenn plötzlich viele Ärzte fehlen?
Krankenhäuser könnten bald Tausende von Ärzten verlieren
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Zeiten, in denen die Krankenhäuser durch die hohe Arbeitsbelastung unter Druck gerieten. In absehbarer Zukunft könnte sich dies noch verschärfen. Aus diesem Grund sind die Krankenhäuser jetzt durch die aktuellen Nachrichten alarmiert: Sie befürchten, dass sie bald Tausende von Ärzten verlieren könnten.
Viele syrische medizinische Fachkräfte arbeiten in Deutschland
5758 syrische Ärzte sind derzeit in deutschen Gesundheitseinrichtungen beschäftigt. Dabei handelt es sich um Ärzte, die entweder bereits qualifiziert waren oder ihre Qualifikation während ihres Aufenthalts in Deutschland erworben haben, erklärt ein Sprecher des Spitzenverbandes Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands (SpiFa) gegenüber dem Spiegel. Sie sind die größte Gruppe ausländischer Ärzte und knapp 5000 von ihnen arbeiten in Krankenhäusern, von denen viele kleinere Städte versorgen.
Ärzte werden in Syrien dringend gebraucht
Doch ihre Fähigkeiten werden nicht nur in Deutschland gebraucht. Auch in Syrien besteht ein dringender Bedarf an Ärzten. Und jetzt, nach dem Sturz von Assads Regierung, könnten einige eine Rückkehr in Erwägung ziehen.
Deutsche Krankenhausgesellschaft rechnet mit spürbaren Folgen
Vorerst werden sich vielleicht noch nicht viele Menschen für eine Rückkehr nach Syrien entscheiden, sondern erst einmal abwarten, wie sich die Lage entwickelt, um zu sehen, ob das Land für sie und ihre Familien sicher ist. Doch wenn die erhofften Verbesserungen in Syrien eintreten, könnte Deutschland einen guten Teil seiner Ärzte verlieren – ein Verlust, der „ohne Zweifel spürbar“ sein wird, wie Gerald Gaß, Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), gegenüber dem Spiegel betont.
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55% der 1,3 Mio. Syrer beziehen Bürgergeld. Und bekommen ärztliche Vollversorgung.
Sind alle vor Assad geflohen, jetzt können sie ja zurück in ihr "befreites" Land, - das würde unser Gesundheitswesen viel stärker entlasten!