Es gehört zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen in Deutschland und wird jährlich von Hunderttausenden besucht. Erst im März hat das Museum, das nur im Jahre 2001 eröffnet wurde, seinen 25-millionsten Besucher willkommen geheißen. Die ungemeine Popularität führt leider auch dazu, dass sie die Aufmerksamkeit von zwielichtigen Gestalten erregt, und heute wurde das Gebäude samt Wochenendbesuchern einer Reizgas-Attacke ausgesetzt. Nach Angaben der Hamburger Polizei mussten mehr als 1000 Besucher umgehend aus den Ausstellungsräumen des Miniatur-Wunderlands in der Speicherstadt evakuiert werden. Dabei endete der Museumsbesuch für viele buchstäblich in Tränen.
Mehrere Verletzte
Gemäß einem Sprecher der örtlichen Feuerwehr, die für die Räumung des Gebäudes verantwortlich war, hat eine bisher unbekannte Person um die Mittagszeit begonnen, Reizgas in die Menge zu sprühen. Dabei kamen 42 Personen zu Schaden, die sich zumeist über brennende, tränende Augen und Schluckbeschwerden beklagten. Eine Person musste sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bei den Verletzungen dreht es sich zumeist um unangenehme Atemwegsreizungen, die noch vor Ort behandelt werden konnten. Der Verkauf von den Reizgas-Sprühgeräten, die vermutlich in dem Anschlag angewendet wurden, ist in Deutschland allgemein für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren erlaubt. Als Folge des Angriffs musste das gesamte Gebäude geräumt werden, um weitere Personenschäden zu vermeiden. Bereits nach einer halben Stunde konnten die Räumlichkeiten genügend durchgelüftet werden und die Feuerwehr gab die beliebte Touristenattraktion wieder frei.
Weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt
Das Miniatur-Wunderland ist mit einer Modellfläche von 1600 Quadratmetern die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. 5000 Besucher kommen täglich, um die 17.000 Meter Gleislänge der Anlage zu verfolgen und dabei die vielen Sehenswürdigkeiten in Miniaturausgaben zu bewundern. Die Anlage wurde von den Brüdern Gerrit und Frederik Braun gebaut, die diese im Laufe der nächsten Jahre noch beträchtlich erweitern wollen. Der oder die Täter hinter der Reizgas-Attacke sind bislang unbekannt. Eine Kartusche sei zufolge eines Polizeisprechers gefunden worden, und die polizeilichen Ermittlungen sind im Gang.