Fast alle deutschen Pizzas mit Krebserregern verseucht

Dass Pizza nicht zu den gesündesten Mahlzeiten gehört, wissen schon die meisten. Viele Kalorien und hoch verarbeitete Zutaten sorgen für erhöhtes Cholesterin und wenig Nährstoffe.  Trotzdem gehört das traditionsreiche italienische Gericht zu den beliebtesten Abendmahlzeiten unter den Deutschen, und in einer Umfrage hat sich herausgestellt, dass beinahe 4 Millionen Menschen hierzulande mehrere Male die Woche Tiefkühlpizzas konsumieren. Deshalb liegt es der Lebensmittelüberwachung besonders am Herzen, dass diese wenigstens frei von Chemikalien serviert werden. Eine Stichprobenuntersuchung von zehn Pizzamarken hat aber zu einem erschreckenden Resultat geführt. Dabei liegt die Gefahr nicht einmal in der Pizza selbst, sondern in der Verpackung. 

Suche nach Krebserregern 

Bei den Untersuchungen von zehn Pizzamarken haben die Nahrungsmittelforscher in dem unabhängigen Labor ÖKO-TEST besonders nach den krebserregenden Stoffen Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) untersucht. Diese dürfen laut EU-Vorschriften nicht in Verpackungen vorhanden sein, die mit Nahrungsmitteln in Berührung kommen. BPA und BPS zahlen nämlich zu den Industriechemikalien, die durch hormonähnliche und reproduktionstoxische Eigenschaften Erkrankungen wie Hodenkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs, Diabetes Typ 2, Übergewicht, Immunschwächen oder Lebensmittelallergien auslösen können. Allerdings hat die EU-Vorschrift Papierprodukte, darunter Karton, vom Verbot ausgenommen, und jetzt zeigt sich, dass sich die Chemikalien dort in besonders hohen Ausmaßen befinden. 

Nur zwei Pizzas frei von Chemikalien 

Das Labor hat bei den Stichproben nicht nur Pizzas aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt untersucht, sondern auch Produkte von Pizzabäckern mit Zulieferung. In fast allen der getesteten Pizzas haben sich die beiden gefährlichen Chemikalien von der Verpackung auf das Gericht übertragen. Nur zwei Pizzahersteller haben Abstand von den mit Krebserregern verseuchten Kartons genommen und liefern ihre Waren in BPA- und BPS-freien Verpackungen. Bei den beiden Marken handelt es sich um die amerikanische Kette Pizza Hut und das deutsche Franchise-Unternehmen „Call a Pizza“, das in den meisten Großstädten zu finden ist. Die beiden gefährlichen Chemikalien erreichen die Pizzakartons durch die Altpapierverarbeitung. In der Regel sind die Pizzamarken nicht für die Kartonherstellung verantwortlich, sondern kaufen diese im Großhandel. 

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Alexander Grünstedt