Eine neue Studie kommt zu einem erschreckenden Ergebnis. Sie zeigt auf, dass in den vergangenen 40 Jahren das Risiko für die Entstehung von starken Wirbelstürmen über dem Atlantik überproportional zugenommen und sich nahezu verdoppelt hat.
Die in der „Nature Communication“ veröffentlichten Daten sehen vor allem die Erwärmung der Meeresoberfläche als Hauptgrund für die Entstehung von immer intensiveren Stürmen. Und künftig wird diese verstärkte Hyperaktivität der Hurrikans nicht nur mehr Todesopfer fordern, sondern auch Schäden in bislang unbekannten Größenordnungen verursachen. Die Autoren aus der Schweiz und Deutschland weisen auf die Veränderungen des Weltklimas seit 1982 hin. Dieses hat zu einer massiven Verstärkung der Hurrikanaktivitäten geführt.
Neue Statistikmodelle halfen den Forschern dabei, den Zeitraum zwischen 1982 und 2020 intensiv zu betrachten. Doch gab es Schwierigkeiten, die Modellierung mit den jährlichen Schwankungen in Einklang zu bringen. So sagt Peter Pfleiderer vom Berliner Institut Climate Analytics gegenüber dem britischen „Guardian“: „Während die Zuordnung einzelner tropischer Wirbelstürme schwierig bleibt, kann es keinen Zweifel geben, dass der Klimawandel intensivere Stürme erzeugt.“
Bereits in anderen Studien gelang zuvor schon der Nachweis, dass Wirbelstürme mit der Zeit immer größere Schäden angerichtet haben. Bereits vor zwei Jahren kam eine Untersuchung, die im Fachblatt „Nature“ erschienen ist, zu der Erkenntnis, dass sich die Kraft, mit der Hurrikans auf das Festland treffen, merklich verstärkt haben. Noch vor 50 Jahren schwächten diese sich schneller ab als es heute der Fall ist.
Die Zahlen, die diese Aussagen untermauern, sind bedrohlich. Waren in den Sechzigerjahren nur noch 50 Prozent der Kraft an Land innerhalb von einem Tag übrig, so liegt dieser Wert heute bei über 75 Prozent. Das heißt, die Kraft der Zerstörung wird immer weiter in das Landesinnere getragen. Grund sind die höheren Mengen an Feuchtigkeit, die Wirbelstürme bei höheren Meerestemperaturen aufnehmen können. Und da der Trend sich immer weiter verstärkt, liegt die höhere Intensität in der Erwärmung der Meere begründet.
Und diese Erkenntnis bringt noch weitere Folgen mit sich. Wird die globale Aufheizung der Erde bei zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen, so werden weltweit 25 Prozent mehr Menschen von verheerenden Stürmen an den Küsten bedroht sein, als es heute der Fall ist. Steigt die Erdbevölkerung zudem weiter stark an, so können es bis 2050 sogar über 40 Prozent sein.
In der Studie heißt es, momentan seien potenziell rund 150 Millionen Menschen von Wirbelstürmen bedroht. Dieser Wert wird bei einem Anstieg der Temperaturen um zwei Grad Celsius unweigerlich zunehmen, so die Forscher.
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