Öko-Test fand bei einer aktuellen Untersuchung gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe in gleich 18 beliebten Getränken. Lieber wegschütten sollten Sie die meisten Energydrinks, sofern Sie kein Bisphenol A, kurz BPA, zu sich nehmen wollen.
Energydrinks enthalten bekanntlich Zucker und Koffein. Viele Menschen lehnen daher ab, sie zu trinken. Der Konsum der Drinks durch Kinder und Teenager wird ebenfalls regelmäßig debattiert, da er gesundheitliche Risiken birgt. Der neue Öko-Test nahm nun 22 Energydrinks zwischen 30 Cent und 1,49 Euro pro 250 Milliliter im Labor unter die Lupe und kam zu einem überraschenden Ergebnis: Zucker und Koffein seien noch das kleinste Problem!
Industriechemikalie mit giftiger Wirkung
Denn fast überall war Bisphenol A, kurz BPA, enthalten. Dabei handelt es sich um eine Industriechemikalie, die eine hormonelle Wirkung hat, als reproduktionstoxisch eingestuft ist und im Verdacht steht, erhöhtes Brustkrebsrisiko, Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern auszulösen. Bereits in geringen Mengen soll das Immunsystem beeinträchtigt werden.
Behörden reagierten mit Grenzwerten
Für die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Grund genug, den vertretbaren Tageshöchstwert niedriger zu definieren. Bei 14 Produkten im Test waren die BPA-Gehalte jedoch so hoch, dass ein Jugendlicher diesen Wert beim Konsum von nur einer 250-Milliliter-Dose täglich zu mehr als 100 Prozent ausschöpft.
Mit Ausnahme des Hell Energy Drink Classic (89 Cent pro 250 ml) wurde in allen anderen getesteten Produkten BPA gefunden. Beim Markenklassiker Red Bull Energy Drink (1,39 Euro pro 250 ml) sind es immerhin nur Spuren. Beide wurden daher mit „ausreichend“ benotet.
BPA eigentlich schon verboten
Eigentlich ist der Einsatz von BPA in Lebensmittelverpackungen schon seit Januar 2025 verboten. Es gilt allerdings eine Übergangsfrist: Dosen mit BPA in der Innenbeschichtung dürfen noch bis zum 20. Juli 2026 in den Verkehr gebracht werden – danach dann auch noch die letzten Restbestände.
Koffein und Zucker ebenso problematisch
Mehr als drei Viertel der getesteten Drinks enthält über zehn Gramm Zucker pro 100 Milliliter. In einer Dose sind somit rund acht Stück Würfelzucker enthalten, was ebenfalls ein deutliches Überschreiten der empfohlenen Tagesdosis eines Teenagers bedeutet. Der „ausreichende“ Rockstar Energy Drink Original (90 Cent pro 250 ml) setzt mit 4,2 Gramm pro 100 Milliliter zwar deutlich weniger Zucker ein, wird aber wegen der enthaltenen Süßstoffe trotzdem von Öko-Test abgewertet – „weil sie die Geschmacksnerven an Süßes gewöhnen und Appetit auf mehr machen können“, heißt es.
Verbände und Mediziner wünschen sich ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche, da zu viel Koffein zu Herz-Kreislauf-Problemen führen und zu viel Zucker unter anderem Diabetes auslösen kann.
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Wer hört und richtet sich von den Konsumenten solcher fragwürdigen Getränke auf Meinungen,Warnungen und Hinweise auf gesundheitliche Schäden ???? Aber KEINER tut dagegen etwas und verbietet die Produktion und nimmt SIE aus den Regalen, wie sehr viele nützliche uns vertraute Produkte.