Die Inflation in Deutschland trifft immer mehr Menschen hart. Daher hatte der Bundeskanzler Olaf Scholz eine Einmalzahlung für Arbeitnehmer vorgeschlagen. Verschiedene Interessenvertreter halten von diesem Vorschlag überhaupt nichts. Ver.di, IG Metall und auch die Gewerkschaft der Polizei haben daher einen Alternative ins Gespräch gebracht.
Der von Olaf Scholz vorgeschlagene Plan, mittels einer Einmalzahlung an Angestellte die Inflation ein wenig abzufedern, wird von den großen Gewerkschaften vehement abgelehnt. Frank Werneke, Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di sprach während der Sendung “Radiowelt” auf Bayern 2 davon, dass mit Einmalzahlungen keinem geholfen sind. Und auch die IG Metall lehnt die Forderung ab, denn Tarifverhandlungen werden nicht im Kanzleramt geführt. Gewerkschaftschef Jörg Hofmann kritisierte, dass die Tarifpolitik und deren Ziele von der Tarifkommission und den verschiedenen Gremien der IG Metall und nicht der Politik entschieden werden.
René Klemmer, stellvertretender Gewerkschaftsvorsitzender der Polizei sieht ebenfalls keine Nachhaltigkeit in einer solchen Einzelentscheidung, denn auch in Zukunft wird das Leben nicht günstiger werden. Darüber hinaus wird der Vorschlag auch vom Gewerkschaftsbund und den Arbeitgeberverbänden zurückgewiesen.
In einem sind sich die Gewerkschaften hingegen einig. Nicht eine Einmalzahlung, sondern attraktive Lohnerhöhungen sind eine dauerhafte Lösung des Problems. Nur so können die gestiegenen Preise für Energie und Lebenshaltung nachhaltig ausgeglichen werden und sich darüber hinaus auch in den künftigen Rentenzahlungen bemerkbar machen. Geringverdiener hätten schon jetzt wegen der Geldentwertung mehr als genug Probleme, sich über Wasser zu halten.
Doch wie kam es zu dieser Kritik von mehreren Seiten? Erst am Wochenende hatte der Kanzler eine steuerfreie Einmalzahlung durch die Arbeitgeber ins Gespräch gebracht. Mit dieser sollten die stark gestiegenen Verbraucherpreise ausgeglichen werden. Dagegen müssten überzogenen Lohnsteigerungen in den kommenden Tarifrunden vermieden werden, damit die Inflation nicht noch weiter ansteigt.
Der Ver.di-Chef Werneke will trotz der Ablehnung einer Einmalzahlung eine weitere Hilfe der Bundesregierung. Für den Herbst bedarf es eines dritten Entlastungspakets, so der Gewerkschaftsführer. Vor allem sollten dann auch Empfängerinnen und Empfänger von staatlichen Leistungen wie auch Rentner von solch einer Maßnahme profitieren können. Dazu hatte der Kanzler bereits einen entsprechenden Dialog mit Sozialpartnern und der Bundesbank initiiert, der am kommenden Montag beginnen soll.
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