Eine der bekanntesten globalen Marken meldet Insolvenz

Seit Jahrzehnten haben sie dafür gesorgt, dass Übergewichtige ihre Gürtel enger schnallen konnten. Kaum einer hierzulande hat noch nie von ihnen gehört, und jährlich haben sich Tausende in deutschen Großstädten zu den Ernährungskursen angemeldet und daraufhin die Produkte gekauft. Jetzt soll aber Schluss damit sein, denn der amerikanische Abnehm-Konzern Weight Watchers hat gerade Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Meldung der renommierten amerikanischen Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ (WSJ) hervor. 

Aktienkurse abgestürzt 

Zufolge des WSJ war die Aktie vor wenigen Jahren immer noch beinahe 90 Euro wert. Zurzeit steht der Aktienkurs für Weight Watchers auf unter 20 Cent.  Die Schuld für den rapiden Verfall wird den neuerdings ungemein beliebten Abnehmspritzen gegeben. Diese sollen dafür gesorgt haben, dass sich eine Schlankheitskur plötzlich schneller, kostengünstiger und vor allem auch unter weniger peinlichen Umständen durchführen lässt. Der weltbekannte Konzern hat über Jahrzehnte hinweg mit viel Erfolg abnehmwillige Kunden in regelmäßigen Meetings, auf denen das Gewicht der individuellen Teilnehmer laut ausgerufen wurde, dazu gebracht, auf ihre Essgewohnheiten und Gewicht zu achten. Abnehmspritzen können jetzt mit deutlich weniger Aufwand Gewichtsverluste erreichen, ohne dass man sich vom Sofa bewegen muss. Neben den Mitgliedereinnahmen machte Weight Watchers den größten Umsatz durch den Verkauf von gleichnamigen Markenprodukten, die die Mitglieder oft über Jahre hinweg konsumierten, um das verlorene Gewicht von der Waage fernzuhalten.

Der Anfang vom Ende 

Weight Watchers hatte sich seit der Gründung im Jahre 1963 global als leitende Abnehmmarke durchgesetzt, nachdem viele Berühmtheiten sich dem Programm unterzogen hatten, um dann als Markenbotschafter für den Konzern zu fungieren. In Deutschland war zuletzt die Eiskunstläuferin Kati Witt das bekannteste Gesicht, das für Weight Watchers Werbung machte. Finanzexperten glauben, dass das Ende von Weight Watchers beschleunigt wurde, nachdem die amerikanische Medienpersönlichkeit Oprah Winfrey, die auch einen Großteil der Aktien hielt, sich im letzten Jahr aus dem Konzern herauszog und ihre Anteile verkaufte. Auch in Deutschland war der Umsatz im Laufe der letzten Jahre stark rückläufig. Weight Watchers ist hierzulande in Düsseldorf registriert und beschäftigt 128 Angestellte. Diese müssen sich aller Wahrscheinlichkeit nach jetzt nach neuen Arbeitgebern umsehen.

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Alexander Grünstedt