Sein Rücktritt aus dem Experten-Gremium für die bundesweiten Corona-Maßnahmen hatte für viel Aufsehen gesorgt. Die genauen Gründe dafür erklärt Christian Drosten in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Besonders kritisch sieht er dabei die Zusammensetzung des Ausschusses und die nicht umsetzbaren Zeitvorgaben.
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk sagte der Berliner Virologe, dass es dem Gremium nicht möglich war, wissenschaftlich fundiert zu arbeiten, da der zeitliche Druck immens war. „Hier wird von einem Gremium etwas verlangt, was eine Herkules-Aufgabe ist.” Im Infektionsschutzgesetz des Bundestages war vereinbart worden, die Corona-Maßnahmen extern evaluieren zu lassen. Ziel war, bis zum 30. Juni einen Überblick zu erhalten. Allerdings gebe es schon einen internationalen Prozess innerhalb der Wissenschaft, doch ist dieser mit den zeitlichen Vorgaben der Politik nicht vereinbar. Offenbar sollte etwas beschleunigt werden, was so nicht möglich sei.
Darüber hinaus kritisierte er die fachliche Unvollständigkeit der Expertenrunde. Ohne jegliche Abstimmung sei diese durch die Politik einberufen worden. Er habe erhebliche Zweifel bekommen, als die von ihm geforderte Aufnahme von Epidemiologen in die Kommission abgelehnt wurde. Ebenso sei es unrealistisch, mit den verfügbaren Mitarbeitern den Stichtag für die Erarbeitung der Stellungnahme einzuhalten. Diese Aussage wird von der Mehrheit der Experten geteilt. So sei für die vollständige Aufarbeitung und Bewertung der Corona-Maßnahmen aus dem Frühjahr 2020 noch mindestens ein Jahr anzusetzen.
In der vergangenen Woche hatte der Gesundheitsminister Lauterbauch sein Bedauern über den Verlust von Drosten aus dem Gremium kundgetan. Niemand könne diese Arbeit besser als der Berliner Professor, so der Minister. Für den Virologen steht aber fest, dass sowohl die Ausstattung als auch die Zusammensetzung nicht dazu führt, wissenschaftlich hochwertig arbeiten zu können. Ebenso stießen Drosten laut einer Sprecherin der Charité die irreführenden und falschen Berichterstattungen im Zusammenhang mit den Beratungen übel auf.
Darüber hinaus betrachtet Christian Drosten das Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Positiv sieht er den immer stärker aufgebauten Schutz gegen das Virus durch einen vermehrten Kontakt, doch sei der Schutz von besonderen Gruppen auch weiterhin notwendig. „Dann muss über die Hausärzte eine Bedingung geschaffen werden, dass diese Personen einen guten Zugang zu Medikamente kriegen.”
Wie bereits in der vergangenen Woche berichtet, erwartet der Virologe auch weiterhin keine großen Probleme in Bezug auf die Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 auf Deutschland zukommen. Es gab zum einen die BA.2 Welle, was eine erhöhte Durchseuchung der Bevölkerung mit sich brachte. Aber auch die ansteigenden Temperaturen tragen dazu bei, im Sommer mit niedrigen Fallzahlen rechnen zu können.
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Kommentare anzeigen
Merkels Rasputin ist weg !!!
Der Virrologe (sic.) Drosten wird in die Annalen der Medizingeschichte eingehen.
Bleibt aber leider noch der Klabauter... wie heißt er noch ???
Die Raten verlassen den Schiff.
Karli geht als letzte. Hura