Drama in der Elbe: Lebensgefährliche Mutprobe im Hamburger Hafen

Einer völlig sinnlosen Gefahr hat sich in Hamburg ein 20-Jähriger ausgesetzt. In einem Zustand starker Alkoholisierung wollte er trotz starker Strömungen die Elbe schwimmend durchqueren. Doch wird ihn diese Aktion teuer zu stehen kommen.

Am Samstagmorgen bemerkten gegen 5 Uhr mehrere Passanten, wie sich eine Gruppe von stark alkoholisierten Männern an den Landungsbrücken aufhielt. Einer der Beteiligten entledigte sich dabei seiner Kleider und sprang von der Kaimauer aus in den Fluss. Offenbar wollte er zum Gelände des Musicals „König der Löwen“ schwimmen. Eine Mutprobe, die er mit dem Leben hätte bezahlen können. Die Zeugen riefen umgehend die Rettungskräfte, die wenig später auch eintrafen. Dabei hatte der Mann bereits rund die Hälfte der Strecke geschafft, berichtet der Sprecher des Lagedienstes über die Situation. Mit vereinten Kräften wurde er dann von der Feuerwehr aus den Fluten gezogen und zurück ans Ufer gebracht.

Das Fehlverhalten des jungen Mannes wurde noch vor Ort von den Einsatzkräften auf das schärfste gerügt und ihm klargemacht, welch großes Glück er hatte. Bei der Aktion hat es sich glücklicherweise keine Verletzungen zugezogen. Nachdem ein Atemalkoholtest zu dem Ergebnis kam, dass er 1,9 Promille im Blut hatte, durfte er die Wache verlassen.

Eine solche Aktion bezeichnete der Präsident des Landesverbandes des DLRG, Heiko Mählmann als absolut lebensmüde. Zum einen habe der Fluss im Hafenbereich sehr starke Strömungen und ist zum anderen einer der am meisten befahrenen Seewege in Deutschland. „Wenn man dort schwimmt, ist das so, als würde man auf einer Autobahn spielen.“ Es sei schlichtweg „einfach nur lebensgefährlich“.

Vom Elbwasser gehe eine extreme Gefahr aus, es sei daher nicht als Badegewässer zugelassen. Der Pressesprecher der Wasserschutzpolizei, Daniel Ritterskamp, sagte, es gehe vor allem durch Schiffe und die dadurch entstehenden Strömungen eine immense Gefahr aus. „Bei mutwilligen Aktionen wird zudem geprüft, ob die durch den Einsatz entstandenen Kosten an den Schwimmer weitergegeben werden können.“

Für den 20 Jahre alten Schwimmer wird die Aktion auf jeden Fall teuer. Wie die „Hamburger Morgenpost“ berechnet hat, wird die Rechnung mindestens 6.000 Euro betragen. Denn an dem Einsatz waren sowohl die Feuerwehr mit mehreren Löschfahrzeugen, Booten, Ärzten sowie Sanitätern und Tauchern im Einsatz, als auch Beamte der Wasserschutzpolizei. Weitere Rechnungen für die Polizei können nicht ausgeschlossen werden. Somit war der morgendliche Ausflug in der Elbe nicht nur lebensmüde, sondern auch extrem teuer.

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Alexander Grünstedt