Deutsche Arbeitnehmer kämpfen um Anzahl der Urlaubstage

Mehr Urlaubstage im Jahr – oder gar weniger? Den deutschen Bürgern droht eine gewaltige Änderung. Politik und Gewerkschaften streiten aktuell über das Thema.

Die Parteien haben im Wahlkampf längere Arbeitszeiten für Arbeitnehmer thematisiert – naturgemäß wollen die Gewerkschaften aber genau das Gegenteil. Sie wünschen sich weniger Arbeit und mehr Urlaub. Wer wird gewinnen?

Gewerkschaften sprechen sich dafür aus
Verdi-Vize Christine Behle brachte drei zusätzliche Ferientage als Forderung in der Tarifrunde für Millionen Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst ins Gespräch. „Viele Beschäftigte sind permanent überlastet. Die zusätzlichen drei freien Tage sollen einen Ausgleich dafür schaffen“, so Behle. Annett Lindner, Vorstand der Bildungsgewerkschaft GEW, ergänzt: „Die GEW begrüßt und unterstützt die Forderungen, damit der eklatante Fachkräftemangel behoben werden kann.“ Ein Sprecher der IG BAU schlägt ähnliche Töne an: „Zusätzliche freie Tage halten auch wir für ein adäquates Instrument, den zunehmenden Belastungen (…) entgegenzuwirken.“

Viele Arbeitnehmer haben 30 Tage Urlaub
Derzeit haben Arbeitnehmer gesetzlichen Anspruch auf mindestens 20 Urlaubstage pro Jahr. Viele Beschäftigte haben aber 30 Tage zur Verfügung, ältere Arbeitnehmer oft sogar mehr als 30 Tage Urlaub. In der Metallbranche, zu der immerhin mehr als drei Millionen Beschäftigte zählen, können Arbeitnehmer das „tarifliche Zusatzgeld“ in Urlaubstage umwandeln.

Gegenstimmen der Arbeitgeber-Vertreter
Gegenstimmen kommen etwa von Prof. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts: „Bei wachsender Personalknappheit ist Verkürzung der Arbeitszeit nicht der richtige Weg. Der Trend sollte eher in Richtung von weniger Urlaubstagen gehen.“ Und Rainer Dulger, der Präsident der Arbeitgeberverbände, empfindet die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 34,3 Stunden, wie sie vom Statistischen Bundesamt für das Jahr 2023 angegeben wird, als nicht ausreichend, um die wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Dulger wünscht sich daher eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche, um die Effizienz der Arbeitskräfte zu erhöhen.

Kritiker entgegnen, dass flexible Arbeitszeitmodelle und eine bessere Work-Life-Balance langfristig zu einer höheren Effizienz und Zufriedenheit der Mitarbeiter beitragen.

Kommentare anzeigen

  • Jetzt wird auch noch an die Urlaubstage gegangen.
    Unverschämt!!!!!
    Kürzt lieber mal bei den Politikern!!!!

  • Wir sind doch schon Weltmeister bei Feiertagen und Urlaubstagen.
    Wir basteln nun stetig an unserem Abstieg, der schon länger im Gange ist, jetzt kommt der Absturz!!!
    Die Gewerkschaften leben mittlerweile in Wolkenkuckucksheim!!!!!!!!!

  • Wir sind Weltmeister im Urlaub machen und wundern uns, warum die Wirtschaft immer weiter bergab geht? Von nichts kommt eben nichts! Wir haben uns schon zu lange auf unseren Lorbeeren ausgeruht. Der Aufkleber "Made in Germany" ist schon lange kein Garant mehr für Wohlstand. Die anderen wie z.B. China, Indien usw. sind eben billiger und leider inzwischen oft auch deutlich besser.

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Martin Beier