Corona-Schnelltests versagen reihenweise

Schnelltests sind in der Corona-Pandemie noch immer das beste Mittel, zügig Klarheit über die eigene Situation zu erhalten. Doch dafür müssen die Tests auch entsprechend gut sein und keine falschen Ergebnisse anzeigen.

Regelmäßige Schnelltests, die zuverlässig eine Infektion mit Corona anzeigen, sind immer noch immer die beste Möglichkeit, sich kurzfristig zu versichern, ob alles gut ist. Doch sind gute Tests weiterhin Mangelware, wie Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität in München um den Virologen Oliver Keppler feststellen mussten.

Dabei untersuchten sie die Verlässlichkeit von gängigen Antigen-Schnelltests auf das Erkennen von Omikron. In der Summe zeigt sich Keppler erschrocken, dass die jüngsten Daten aus seinem Institut darauf hinweisen, dass sieben der neun am häufigsten verwendeten Tests eine Infektion mit Omikron wesentlich schlechter nachweisen als etwas die Delta-Variante. Und auch die anderen beiden Tests brauchten eine erhöhte Viruslast, um einigermaßen die Ergebnisse darstellen zu können. Noch ist die Studie nicht offiziell veröffentlicht worden, bekannt sind auch nicht die untersuchten Tests.

Auffällig war, dass selbst die vermeintlich guten Tests schon in der zweihöchsten Viruslast-Kategorie fast vollständig versagten. Lediglich zehn Prozent aller Infektionen konnten nachgewiesen werden. Die Ergebnisse sind nach Ansicht von Keppler sehr ernüchternd. Einen Freifahrtschein kann man mit einem solchen Test niemanden ausstellen. Besonders anfällig für Falschergebnisse waren sie demnach zu Beginn einer Infektion. Daher ist das Tragen von Masken in Innenräumen noch immer ratsam, so die Forscher. Wenn möglich, sollte man zur eigenen Sicherheit einen PCR-Test durchführen lassen. Auch sei es nach Ansicht der Forscher nicht ratsam, eine Infektion mit Omikron auf die leichte Schulter zu nehmen. Besonders ältere ungeimpfte Menschen leiden nach Erkenntnissen aus den USA und Israel eben doch unter schwersten Verläufen. Auch ist die Sterblichkeit recht hoch.

Sofern die Viruslast nur gering ist, so stellen sich die meisten Schnelltests als untauglich heraus, sagt auch der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Laborärzte, Andreas Bobrowski. Leider sind die Kontrollen noch nicht so weit fortgeschritten, als dass die von Behörden definierten Standards auch geprüft werden können. Frühestens im Mai des Jahres werde es unabhängigen Laboren möglich sein, neue Tests vor der Zulassung zu untersuchen.

Derzeit wird auch vom Paul-Ehrlich-Institut die offizielle Liste der für Corona-Schnelltest geeigneten Produkte vorbereitet.

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  • Wie man sieht und liest: Nichts Neues unter der Sonne!
    Denn dass die Ramschware aus China nichts taugt - außer, dass wir den Chinesen den Geldbeutel füllen und die unseren Politikern etwas davon abgeben, ist wahrlich nichts Neues.
    Aber alle Achtung ein neuer Name am Virologen Himmel und das auch noch ein Deutscher, der das entdeckt hat: Man merke sich seinen Namen, Virologe Oliver Keppler, demnächst zu finden in einer Talkshow!

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Sara Breitner