Auf diesen Tag haben die rund fünf Millionen Bewohner lange warten müssen. Nach über 106 Tagen endet nun ein kräftezehrender und unangenehmer Winter im Großraum Sydney, der Hauptstadt des australischen Bundesstaates New South Wales. Und in dieser Zeit wurden rund 63.000 Infektionen und 430 Tote gezählt. Da nun aber weit über 70 Prozent der Bevölkerung beide Impfungen erhalten haben, ist der Lockdown mit dem heutigen Tage weitestgehend aufgehoben worden.
Die Bevölkerung kann sich freuen, denn zahlreiche Einschränkungen werden nun ebenfalls wieder aufgehoben, sofern man vollständig geimpft ist. Kunden dürfen wieder zum Frisör, es muss aber weiterhin, wie auch in Museen, Fitnessstudios oder Kinos auf den nötigen Abstand geachtet werden. Zudem sind nun wieder Treffen von bis zu 30 Personen möglich.
Dominic Perrottet, Premier des Bundesstaates New South Wales sagte gegenüber lokalen Medien, dass alle in der Region ziemlich aufgeregt sind. Nach so einer langen Zeit im Lockdown freuen sich die Menschen über die gewonnene Freiheit, den die Medien gleich als „Freedom Day“ bezeichneten.
Und diese Zeit war wirklich ausgesprochen lang und nervenaufreibend. Denn seit dem Juni, in dem die Delta-Variante des Virus aufkam, waren die Bewohner in und rund um Sydney im Lockdown gewesen. Auch in anderen Regionen des Bundesstaates kam es immer wieder zu langen Lockdown-Maßnahmen.
Weniger gute Nachrichten kommen hingegen aus einer anderen Großstadt in Australien. Binnen 24 Stunden wurden aus Melbourne im Bundesstaat Victoria 1612 Neuinfektionen und acht Todesfälle gemeldet. Auch wenn es sich dabei um einen leichten Rückgang der Zahlen handelt, so ist man doch noch ein ganzes Stück von den Schritten, die in Sydney nun möglich sind, entfernt.
Und Melbourne kann sich nun auch als inoffizieller Rekordhalter als Ort mit den längsten Lockdown-Maßnahmen bezeichnen. Seit nunmehr 246 zusammengezählten Tagen befindet sich die Stadt im Osten des Landes nun schon im Lockdown, berichtete der australische Rundfunksender ABC. Melbourne hat somit Buenos Aires den Rang abgelaufen.
Lange war das Ziel in dem Land mit seinen 25 Millionen Einwohnern, keine Corona-Fälle zuzulassen. Spontane Lockdown und die harte Schließung aller Außengrenzen sollten diese Maßnahmen sichern. An die Impfungen wurde dabei aber nicht gedacht, was es schlussendlich dem Virus in seiner veränderten Variante leichtmachte, sich auszubreiten. Die Strategie der meisten Bundesstaaten war somit obsolet. Nun haben die Behörden nach und nach das Ziel einer wesentlich höheren Impfquote ausgegeben.
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