Besorgniserregend: Mehrere Pest-Fälle in Deutschland bestätigt

Im Süden Deutschlands wurden mehrere Fälle der Hasenpest, medizinisch als Tularämie bekannt, bestätigt. Diese seltene, jedoch ernstzunehmende Infektionskrankheit wird durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst und kann unbehandelt tödlich verlaufen. Besonders Jägerinnen und Jäger sowie Menschen, die engen Kontakt zu Wildtieren haben, sind gefährdet.

Bei der Hasenpest handelt es sich um eine Zoonose, eine Krankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen wird. Der Erreger findet sich in erkrankten Tieren wie Feldhasen, Kaninchen oder Nagetieren. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt, Insektenstiche, den Verzehr von infizierten Tieren oder durch das Einatmen von kontaminierten Aerosolen oder Stäuben.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher nicht beobachtet. Forscher sind sich aber bislang uneinig, ob dies nicht dennoch auch möglich ist.


Im Landkreis Donau-Ries wurden im November 2024 drei Jäger positiv auf Tularämie getestet. Die Ansteckung steht vermutlich mit dem Kontakt zu infizierten Hasen in Verbindung. Bereits Anfang des Jahres hatte das Landratsamt dazu geraten, auf die Hasenjagd zu verzichten, nachdem bei toten Feldhasen der Erreger nachgewiesen wurde.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für 2024 bislang über 180 Infektionsfälle in Deutschland. Die meisten davon traten in Bayern (63) und Baden-Württemberg (46) auf.

Eine Tularämie-Infektion zeigt sich zunächst durch unspezifische grippeähnliche Symptome. Dazu zählen Fieber und Schüttelfrost oder auch Kopf- und Gliederschmerzen. Allerdings kann es auch zu Geschwüren, Lymphknotenschwellungen und Lungenentzündungen kommen.

Unbehandelt kann die Krankheit in seltenen Fällen tödlich verlaufen. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika ist daher entscheidend. Sollten Sie Symptome bemerken, ist der Gang zum Arzt unabdingbar und kann Leben retten. Um sich zu schützen, sollten Menschen Wildtiere meiden und sie, bei Verzehr, gut durchgaren.

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Jerry Heiniken