Bald gilt das Recht auf eine Vier-Tage-Woche

Landesweit wird es bald das Recht auf eine Vier-Tage-Woche geben und Arbeitnehmer können selbst entscheiden, ob sie drei freie Tage pro Woche nehmen. Diese radikale Arbeitsmarktreform der belgischen Regierung hat allerdings einen Haken.

“Wenn man unser Land mit anderen vergleicht, stellt man fest, dass wir weit weniger dynamisch sind”, so Belgiens Premierminister Alexander de Croo. “Nach zwei schwierigen Jahren hat sich der Arbeitsmarkt weiterentwickelt. Mit dieser Vereinbarung setzen wir die Maßstäbe für eine gute Wirtschaft”.

Kern der der belgischen Arbeitsmarktreform ist die Senkung der Arbeitslosigkeit und die Möglichkeit, die Arbeitszeit eigenverantwortlich verteilen zu können. Der Premierminister betonte allerdings, dass dies nicht bedeute, dass die Gesamtarbeitszeit sinke. “Der erste Pfeiler ist, den Arbeitern mehr Flexibilität, mehr Freiheit zu geben“, so De Croo. Vollzeit-Arbeitnehmer sollen am Tag länger arbeiten dürfen, damit alle erforderlichen Stunden in vier Tagen geleistet werden können. Das solle etwa der Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben zugutekommen, so De Croo.

Wer es zukünftig also schafft, die im Arbeitsvertrag festgehaltenen Wochenstunden an vier Tage zu erbringen, kann einen zusätzlichen freien Tag nehmen.

Auch ein gesetzlich geregelter Zugang zu Weiterbildungen für Arbeitnehmer, gehört laut De Croo zu den beschlossenen Arbeitsmarktreformen. Außerdem werde es mehr Flexibilität bei den Nachtdienst-Regeln geben, um vor allem den Online-Handel anzukurbeln. Es soll auch einen besseren Schutz für freie Angestellte von Internet-Plattformen wie Uber geben, etwa eine verpflichtende Arbeitsunfall-Versicherung. “Wir arbeiten an einer nachhaltigen, innovativen und digitalen Wirtschaft“, so De Croo.

Unternehmen haben zwar auch in Zukunft das Recht ihren Arbeitnehmern dies zu verwehren, müssen dies aber schriftlich begründen. Die Möglichkeit für Arbeitnehmer, länger zu arbeiten, um ein dreitägiges Wochenende zu verdienen, war Teil eines Pakets von Wirtschaftsreformen, auf das sich die Regierungskoalition am Dienstag einigte.

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Sara Breitner