In den Hochphasen der Corona-Pandemie konnten Kinder lange Zeit nicht altersgerecht gefördert werden. Das hat jetzt Konsequenzen. Eine Untersuchung der kaufmännischen Krankenkasse in Hannover zeigt, dass vor allem die Sprachentwicklung der Kinder und Jugendlichen sehr gelitten hat. Die Zahl der an Sprachstörungen leidenden 6-18-Jährigen stieg um bis zu 21 Prozent. Mädchen scheinen ein bisschen häufiger von Störungen der Sprache betroffen zu sein als Jungen. Doch wie äußert sich eine verzögerte sprachliche Entwicklung? Vor allem wohl in einem begrenzten Vokabular, in Schwierigkeiten bei der Artikulation von Lauten oder der Satzbildung oder in Grammatikschwächen. Keine Frage: Eine Sprache zu erlernen ist ein komplexer Vorgang und deutsch zählt nicht umsonst zu den schwierigsten Sprachen weltweit.
Vor allem Homeschooling und fehlende soziale Kontakte hätten dafür gesorgt, dass etlichen der direkte Austausch mit Lehrern und vor allem Gleichaltrigen gefehlt habe. Weil Kitas und Schulen immer wieder geschlossen waren, sei zudem manche Sprachstörung unentdeckt geblieben – geschlossene Logopädie-Praxen seien dazugekommen.
„Aber auch organische Ursachen wie Hörprobleme sowie genetische Veranlagung oder auch übermäßige Nutzung von Smartphone, PC und Fernseher können für Sprachdefizite ursächlich sein”, erklärte Vijitha Sanjivkumar vom Kompetenzteam Medizin der Krankenkasse.
„Die Krankenkasse rechnet auch bei kleinen Kindern mit einer Zunahme logopädischer Behandlungen. Wegen coronabedingter Hygienevorschriften wie Schutzmasken oder Kontaktbeschränkungen sei “der komplexe Spracherwerb von heute Zwei- und Dreijährigen über kommunikatives Erleben mit Lautbildung, Ablesen von Lippenbewegungen oder auch Mimik eingeschränkt gewesen”, sagte Sanjivkumar.
Doch was tun um sein Kind zu schule und entsprechend zu unterstützen? „Lesen Sie Ihrem Kind vor, spielen Sie mit ihm Spiele und entwickeln Sie gemeinsam Geschichten oder Reime.“ Ganz wichtig sei es auch, das Kind ausreden zu lassen.
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