Seitdem der Krieg in der Ukraine begonnen hat, trafen sich Unterhändler beider Seiten bereits zweimal. Ergebnisse konnte diese Gespräche aber nicht bringen. Nun kommt es auf Vermittlung der Türkei zu einer Verhandlungsrunde auf absoluter Spitzenebene. Die Außenminister von Russland und der Ukraine werden direkt aufeinandertreffen.
Vor zwei Wochen gab der russische Präsident Wladimir Putin den Befehl zum Einmarsch seiner Armee in das Nachbarland Ukraine. Nachdem es erste ergebnislose Gespräche zur Beilegung der Kampfhandlungen in Belarus gegeben hat, planen nun die Chefdiplomaten der beiden Länder ein Treffen in der Türkei. Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba wollen am Donnerstag am Rande einer Konferenz in der türkischen Stadt Antalya miteinander sprechen. Dies bestätigte auf Twitter der Außenminister des Landes, Mevlüt Cavusoglu. Nach Angaben regierungsnaher Nachrichtenagenturen hat der Kreml dies auch bestätigt.
Seit dem Beginn der Invasion ist dies das erste Treffen beider Kriegsparteien auf höchster Regierungsebene. Zuvor waren verschiedene Gesprächsrunden auf Vermittlerebene ohne jegliche Ergebnisse beendet worden. Ein zusätzlicher Versuch der Einigung wird heute im Laufe des Tages in Angriff genommen.
Oberstes Ziel des Präsidenten Wladimir Putin ist aber noch immer die rücksichtlose Durchsetzung seiner Interessen im Nachbarland. Dazu gehören insbesondere die Absetzung der demokratisch gewählten Regierung um Präsident Selenski und die vollständige Entwaffnung der ukrainischen Armee. Die gegnerische Seite lehnt diese Forderungen vehement ab.
In den vergangenen Gesprächen, die in Belarus stattgefunden hatten, konnte erst im zweiten Anlauf ein Minimalkonsens gefunden werden. Es war beschlossen worden, den Zivilisten über humanitäre Korridore die Flucht aus schwer umkämpften Gebieten zu ermöglichen. Allerdings konnte dies bislang nicht umgesetzt werden, da die immer wieder ausgerufenen Waffenruhen nicht hielt. Die Verantwortung wird sich von beiden Seiten gegenseitig zugeschoben.
Das Gespräch der beiden Außenminister steht unter einem erhöhten Druck, denn durch die Kämpfe ist vor allem Russland weitgehend in der internationalen Gemeinschaft isoliert. Doch werden die Angriffe auf Städte in der Ukraine massiv fortgesetzt. Oberste Devise ist, die Hauptstadt Kiew einzunehmen.
Derweil spielt sich in dem Land eine schwere humanitäre Katastrophe ab. In vielen Ortschaften leiden die Menschen an großer Not und haben nicht einmal das Nötigste zum Leben. Inzwischen ist eine der größten Flüchtlingsbewegungen seit dem zweiten Weltkrieg in Gang, mehr als anderthalb Millionen Bewohner haben ihre Heimat schon verlassen.
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