Ausgerechnet vor Weihnachten: Deutsche Geldautomaten fast leer

Deutschland ohne Bargeld – ausgerechnet kurz vor Weihnachten vielleicht bittere Realität. Um Probleme zu umgehen, sollten Sie so schnell wie möglich Ihren Geldbeutel am nächsten Automaten füllen, bevor es zu spät ist.

Bargeld-Schock in Deutschland? Schon ab morgen könnten die Automaten leer sein, weil ein Streik der Geld- und Werttransportbranche droht. Schon seit längerer Zeit gibt es einen Tarifkonflikt zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft Verdi. Die Drohung: Sollte am 17. Dezember keinen Kompromiss gefunden werden, streiken die Beschäftigten ab Mittwoch.

Auf der Homepage von Verdi wird knapp ausgeführt: „Sollte es (…) zu keinem Ergebnis kommen, wird ver.di die Beschäftigten der Branche ab Mittwoch, 18. Dezember 2024, zu Streiks aufrufen.“ Nun soll eine weitere Verhandlung zwischen der Arbeitgeberseite und der Gewerkschaft am Frankfurter Flughafen endlich zu einer Lösung in dem langwierigen Tarifkonflikt für rund 10.000 Beschäftigte führen.

Die letzten sechs Runden brachten keine Einigung – immer wieder hatte die Gewerkschaft den letzten Verhandlungsstand abgelehnt. Die gebotenen Lohnerhöhungen, die über zwei Jahre gestreckt je nach Bundesland zwischen 5,4 Prozent und 7,12 Prozent betragen sollten, sowie eine fixe jährliche Einmalzahlung, wurden als nicht ausreichend angesehen. Der Verhandlungsführer der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) nannte die Offerte dagegen ein „sehr gutes Gesamtpaket“.

Wird gestreikt, sind Folgen für das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel zu befürchten. „Die Verhandlungen am Dienstag sind die letzte Chance, um Streiks vor Weihnachten noch abzuwenden“, so Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle. Geldtransporte würden ausfallen, Geldautomaten nicht befüllt würden. Bei den Bürgern bat Austermühle um Verständnis. „Ohne erneuten Druck wird es bei den Arbeitgebern kein verbessertes Angebot geben.“

BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam schlägt wenig überraschend andere Töne an: „Mit Streiks im Weihnachtsgeschäft, der bekanntlich umsatzstärksten Zeit im Jahr, würde die Gewerkschaft unsere Unternehmen massiv und nachhaltig schädigen. Ein solcher Schaden würde sich zwangsläufig auf die Beschäftigten auswirken.“

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Martin Beier