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Arktischer Konflikt weitet sich aus

Die Einöde aus Kälte, Eis und Schnee im hohen Norden erscheint für die meisten ein wenig attraktives Gebiet, um das es sich wohl kaum lohnt, darum zu kämpfen oder ihr gar wichtige finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Trotzdem ist dies ein Bereich, der dem russischen Präsidenten Wladimir Putin besonders naheliegt und in dem seine Kriegsschiffe mit ausgesprochener Regelmäßigkeit patrouillieren. Jetzt zeigt sich aber, dass nicht nur Putin Interesse daran hat, seinen Einfluss im arktischen Eis zu vergrößern. Auch China, dessen Landmasse nicht einmal an die Arktis angrenzt, zieht es zum Entsetzen der nordischen Länder verstärkt in die nördlichen Breitengrade. 

Die norwegische Regierung musste gerade dem Privateigentümer eines Landstückes auf der Inselgruppe Svalbard im arktischen Meer verbieten, seinen Besitz an chinesische Interessenten für 300 Millionen Euro zu verkaufen. Nach Angaben des Rechtsanwalts des Verkäufers war das Interesse von chinesischer Seite enorm und man hatte gleich mehrere seriöse Angebote aus dem Land der Mitte erhalten. Obwohl sich das Eigentum in Privatbesitz befindet, hat die norwegische Regierung den Verkauf aus nationalen Sicherheitsgründen verhindert und zugleich angeordnet, dass in Zukunft ein Verkaufsvertrag zwischen dem augenblicklichen Eigentümer und potenziellen Käufern die Zustimmung des norwegischen Staates benötigt, um Rechtsgültigkeit zu erreichen. 

Auch andere Länder mit Grenzen zu der Arktis machen sich zunehmend Gedanken über das große Interesse Chinas, das zu der Besorgnis über die bei Putin immer wieder genannten Eigentumsansprüche Russlands an das Gebiet hinzukommen. Deshalb haben jetzt die Vereinigten Staaten, Kanada und Finnland einen sogenannten „ICE-Pact“ geschlossen, durch den die drei Staaten die westlichen Interessen im arktischen Meer verteidigen wollen. 

ICE in diesem Zusammenhang steht nicht nur für die extremen Wetterverhältnisse in der Region, sondern auch für „Icebreaker Collaboration Effort“ (Eisbrecher-Kollaboration). Gemäß der Absprache wollen die drei Nationen in den kommenden Jahren 90 Eisbrecher bauen, die das arktische Meer patrouillieren sollen. Nach Angaben des kanadischen Premierministers Justin Trudeau soll die neue Flotte dafür sorgen, dass die Polar- und Arktisregion friedlich, kooperativ und wohlhabend bleibt. Die neuen arktischen Schiffe sollen auch dazu dienen, die russische Flotte von 40 Schiffen, die sich im Augenblick dort befindet, zu übertrumpfen. 

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  • Bis es bei den deutschen Politikern "klingelt", ist es fast immer zu spät!!!

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Alexander Grünstedt