Grund zur Freude für alle, die bei Lidl einkaufen: Schon ab Dienstag erhalten alle Kunden, die Bargeld an der Kasse abheben wollen, ihren Wunschbetrag schon ab einem Einkaufswert von nur 99 Cent. Bisher lag diese Grenze bei fünf Euro.
Ganz egal, ob man eine Tüte Milch oder ein Brötchen kauft, das Beheben von Bargeld an der Kasse ist bei Lidl künftig trotzdem möglich. Bisher galt in den 3250 Filialen in Deutschland eine Mindesteinkaufssumme von fünf Euro. Jetzt kann man den Bargeldservice schon bei weniger als ein Euro nutzen. Mit diesem Schritt reagiert Lidl auf den Vorteil der Konkurrenz.
Kunden schätzen das Service
Oktober hatte Aldi Nord die Bargeldauszahlung ab einem Einkaufswert von einem Euro eingeführt, viele Drogerien und Supermärkte bieten das Bargeldabheben an der Kasse sogar bereits ab einem Cent an. Das Service kommt gut an: Ganz egal, bei welcher Bank man Kunde ist – einfach an der Supermarktkasse den Wunschbetrag nennen, seine Karte zücken und Bargeld einstecken. Bis zu 200 Euro sind möglich.
Eine weitere Neuerung: Zusätzlich zur Girocard können Lidl-Kunden künftig auch mit Kredit- und Debitkarten, wie Visa oder Mastercard) Bargeld abheben. Bei Aldi Nord, Aldi Süd, dm und Müller ist das ebenfalls schon möglich.
Die BILD testete das Bargeldservice bei mehreren Händlern. Die Mindestsumme für den Einkauf liegt demnach bei den folgenden Beträgen:
Aldi Nord | 1,00 Euro |
Aldi Süd | 5,00 Euro |
Budni Drogerie | 10,00 Euro |
Denns Biomarkt | 0,01 Euro |
dm Drogerie-Markt | 0,01 Euro |
Edeka | 0,01 Euro* |
Globus | 0,01 Euro |
Kaufland | 5,00 Euro |
Lidl | 0,99 Euro (ab Dienstag) |
Müller Drogerie | 0,01 Euro |
Netto Deutschland | 10,00 Euro |
Netto Marken-Discount | 10,00 Euro |
Penny | 0,01 Euro |
Rewe | 0,01 Euro |
Rossmann | 1,00 Euro |
Das Service stößt bei einigen Kunden auf Kritik, weil es zu längeren Wartezeiten an den Kassen kommt. Viele Menschen empfinden dies als Beeinträchtigung ihres Einkaufserlebnisses. Ein weiterer Aspekt sind Hygienebedenken beim Umgang mit Bargeld.
Banken immer mehr im Hintergrund
Der Trend zur Bargeldbehebung im Supermarkt lässt sich auch darauf zurückführen, dass die Zahl der Geldautomaten in Deutschland abnimmt. Laut dem Bericht der Deutschen Bundesbank gab es Mitte 2023 noch insgesamt 50.889 Geldautomaten, zwei Jahre davor waren es noch 55.136 Automaten. Die Gründe dafür sind Kosteneinsparungen und Rationalisierungsmaßnahmen der Banken. Auch die Zahl der Bankfilialen ist rückläufig: Ende 2022 registrierte die Bundesbank noch 20.446 Standorte, 2023 fiel diese Zahl erstmals unter die 20.000er-Marke auf 19.501.