Ganz ähnlich wie BSE frisst die “Zombie-Hirsch-Krankheit” Löcher ins Gehirn. Erstmals wurde die Erkrankung nun bei zwei Menschen nachgewiesen. Beide Personen starben kurze Zeit nach Ausbruch der ersten Symptome.
Zwei Jäger in Nordamerika sind an der “Zombie-Hirsch-Krankheit” gestorben. Die Erkrankung verbreitet sich seit geraumer Zeit unter Hirschen, Elchen und Rentieren in Nordamerika. Befallene Tiere benehmen sich wie Zombies, daher der Name der Erkrankung, die im Fachtermini Chronic Wasting Disease (CWD) heißt und einen Zerfall des zentralen Nervensystems umschreibt. Die Krankheit ist tödlich. Auf ihrem Leidensweg magern die Tiere ab, sabbern und vegetieren teilnahmslos vor sich hin, bis sie schließlich zusammenbrechen und sterben.
Demenz-ähnlicher VerlaufUrsache für die Erkrankung sind Prione. Das sind abnormale Proteine, die die Gehirnstruktur zerstören und einen Zerfallsprozess in Gang setzen, der sich bislang nicht stoppen lässt. Dasselbe Krankheitsbild zeigt sich beim sogenannten Rinderwahn, der bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE), die ebenfalls Menschen befallen kann und dann Creutzfeldt-Jakob genannt wird. Bei Prionenerkrankungen verliert das Gehirn Stück für Stück seine Funktionalität und nimmt eine schwammartige, durchlöcherte Struktur an. Die Symptome sind ähnlich wie bei Demenz, nur verläuft die Erkrankung viel schneller.
Ein entscheidender Unterschied zwischen BSE und CWD ist der Übertragungsweg. BSE verbreitete bislang sich nur über befallenen Sturkturen selbst, etwa beim Verzehr des Fleisches erkrankter Tiere. CWD hingegen wird über den Speichel und andere Körperflüssigkeiten der erkrankten Tiere auf Artgenossen übertragen. Die “Zombie-Hirsch-Krankheit” ist somit ansteckend und macht dem Zombievergleich dabei in einem weiteren Sinne alle Ehre. Die CWD-Prionen wurden außerdem auch artübergreifend krankmachend nachgewiesen. Dokumentiert sind Übertragungen auf Raubtiere, Nager und Affen. Wie der aktuelle Fall zeigt, sind auch Menschen nicht vor der Erkrankung gefeit.
Ansteckung durch FleischverzehrWie ein Ärzteteam der University of Texas in der Fachzeitschrift “Neurology” beschreibt, sei eben eine solche Prionenerkrankung nun bei zwei Jägern nachgewiesen worden, die zuvor kontaminiertes Wildfleisch gegessen hatten. Die erlegten Tiere stammten demnach aus einem Bestand, der von CWD betroffen war. Der erste Jäger habe in zeitlichem Zusammenhang mit dem Fleischverzehr Symptome von Verwirrtheit und Aggression gezeigt. Schon in kurzer Zeit hätten diese Symptome sich verschlimmert, bis der Mann schließlich verstarb. Sein Freund sei zu einem nicht näher beschriebenen Zeitpunkt unter ganz ähnlichen Umständen verstorben. In einer Obduktion wurde die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit als Todesursache festgestellt.
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