Die IG Metall fordert, im Kampf gegen Fachkräftemangel die Arbeitgeber stärker in die Pflicht zu nehmen. “Das Problem ist nicht eine allgemeine Knappheit an Arbeitskräften”, sagte Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Montagsausgaben).
Personalengpässe gebe es da, wo Arbeitsbedingungen und Entlohnung besonders schlecht oder wo Qualifikationsbedingungen besonders hoch seien. Er fügte hinzu: “Hier sind grundlegende Veränderungen in den Personalstrategien und Unternehmenskulturen unverzichtbar.”
Der IGM-Vorstand macht sich dafür stark, dass Arbeitgeber verstärkt Tarifverträgen beitreten und den Beschäftigten Arbeitszeitmodelle anbieten, “die es erlauben, das Berufsleben und die Zwänge der Sorgearbeit miteinander zu verbinden”. Wenn es um Hochqualifizierte gehe, müssten sich die Unternehmen “schlichtweg mehr Mühe bei der Aus- und Weiterbildung geben”.
Für Urban gibt es keinen Zweifel, dass sich der Arbeitsmarkt zu einem Arbeitnehmermarkt gewandelt habe. Gesuchte Fachkräfte könnten sich den Arbeitgeber aussuchen. Viele Unternehmen hätten aber noch nicht begriffen, dass Arbeitgeberattraktivität inzwischen eine Schlüsselkompetenz sei.
Die Bundesregierung veranstaltet am Montag in Berlin einen großen Fachkräftekongress – in Anwesenheit von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) und Familienministerin Lisa Paus (Grüne).
dts Nachrichtenagentur
Foto: Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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