Das Jahr 2024 ist in Deutschland das wärmste seit dem flächendeckenden Messbeginn im Jahr 1881 gewesen. Das geht aus der am Montag veröffentlichten vorläufigen Jahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor. Eine frühere Prognose wurde somit bestätigt.
Es ist demnach nach 2023 das nächste “Rekordjahr”. Erschreckend sei vor allem, dass 2024 das Vorjahr gleich um 0,3 Grad übertroffen habe, sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. “Das ist beschleunigter Klimawandel.” Der sehr milde Winter 2023/2024 sowie das rekordwarme Frühjahr brachten zugleich ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen. 2024 sei in Deutschland ein deutlich zu nasses Jahr gewesen, so der Wetterdienst. Die Sonnenscheindauer lag unterdessen leicht über dem hierzulande typischen Mittel.
Konkret lag das Temperaturmittel im Jahr 2024 mit 10,9 Grad Celsius um 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 Grad). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 Grad) betrug die Abweichung 1,6 Grad. Damit setzte sich der beschleunigte Erwärmungstrend fort, der bereits in den Jahren 2023 (10,6 Grad) und 2022 (10,5 Grad wie 2018) zu neuen Höchstwerten geführt hatte.
2024 sorgte zugleich dafür, dass der lineare Temperaturtrend seit Messbeginn jetzt auf 1,9 Grad gestiegen ist. 2023 lag er noch bei 1,8 Grad. Nach einem milden Jahresauftakt folgten in der zweiten und dritten Januarwoche eine teils sehr winterliche Phase mit dem Jahrestiefstwert von -19,5 Grad am 20. Januar im allgäuischen Leutkirch-Herlazhofen. Anschließend begann der Frühling bereits im Februar, der mit 6,6 Grad Mitteltemperatur eher einem kühleren April entsprach. Auch das Frühjahr selbst schrieb sich als das Wärmste seit Messbeginn in die Klimastatistik des DWD ein.
Laut DWD “auffallend warm” zeigte sich auch der Sommer – der August zählte sogar zu den vier wärmsten seit 1881. Am 13. August wurde mit 36,5 Grad Celsius in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz die bundesweit höchste Temperatur 2024 gemessen. Im September kamen Hitzerekorde im Nordosten hinzu und die anschließend “deutlich zu hohe Herbstmitteltemperatur vervollständigte den Charakter des rekordwarmen Jahres”, so der Wetterdienst.
Im Jahr 2024 fielen nach ersten Auswertungen des DWD zudem gut 903 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Das war deutlich mehr als im Mittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 mit 789 Litern pro Quadratmeter und 1991 bis 2020 mit 791 Litern pro Quadratmeter.
Das Jahr begann mit einem Winterhochwasser in Niedersachsen, NRW und Sachsen-Anhalt. Besonders niederschlagsreich waren der Winter und das Frühjahr, wobei das hydrologische Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) in Deutschland das nasseste seit Messbeginn war. Im nordhessischen Trendelburg fiel am 1. August mit 169,8 Litern pro Quadratmeter die bundesweit höchste Tagessumme. Im Jahresverlauf wurden vom DWD am Alpenrand und im Schwarzwald mit örtlich über 2.600 Litern pro Quadratmeter die höchsten Mengen gemessen, während der Nordosten der Republik mit regional unter 500 Litern pro Quadratmeter vergleichsweise trocken blieb.
Mit knapp 1.700 Stunden lag die Sonnenscheindauer im Jahr 2024 über ihrem Soll von 1.544 Stunden (Periode 1961 bis 1990), so der Wetterdienst weiter. Das gilt auch im Vergleich zur neueren Referenzperiode 1991 bis 2020 (1.665 Stunden). Insbesondere von der Leipziger Tieflandsbucht über die Oberlausitz bis zur Ostseeküste wurden mit bis zu 2.000 Sonnenstunden die höchsten Werte deutschlandweit gemessen. In Teilen Westdeutschlands hingegen schien die Sonne oft nur etwa 1.500 Stunden.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Wetterstation (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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das ist so lächerlich, Hauptsache ihr glaubt das selber, soviel Heizung wie dieses Jahr habe ich selten gebraucht, lächerlich, einfach nur noch lächerlich in meinen Augen, sowas, spart es euch einfach
...genau mein Humor :-) :-)