Wie lange soll der Krieg in der Ukraine noch gehen? Wie viele Menschen sollen noch sterben? Wladimir Putin scheint das alles egal zu sein. Und noch mehr Menschen vermuten ein wirklich bitteres Ende. Einer davon ist der US-Politologe John Mearsheimer. Er prognostizierte jetzt einen „hässlichen Sieg“ für Russland. Was bedeutet das?
Er warnt davor, dass ohne konstruktiven Frieden der Konflikt lediglich eingefroren wird und Russland große Teile der Ukraine annektieren könnte. Diese Einschätzungen werden durch die jüngsten Äußerungen des ukrainischen Militärs Dmitri Kuchartschuk gestützt, der eine kritische Phase des Krieges heraufbeschwört und vor internen Uneinigkeiten in der Ukraine warnt.
Mearsheimer, der in den westlichen Medien als “umstritten” gilt und oft als “Putin-Versteher” bezeichnet wird, kritisiert die westliche Politik scharf. Er macht die NATO-Erweiterung und insbesondere die Bestrebungen, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, als Hauptursachen für den Krieg verantwortlich. Mearsheimer argumentiert, dass die USA und der Westen wenig unternommen haben, um den Krieg zu verhindern, und die Biden-Regierung sich auf keine Verhandlungslösung eingelassen habe.
Ukraine: "Wir werden diesen Krieg endgültig verlieren" | Telepolis
— Breaking News – News64 (@News64News) June 25, 2024
Mearsheimer sieht in der aktuellen westlichen Haltung einen gefährlichen Neo-Idealismus, der geopolitische Realitäten ignoriert. Er plädiert für eine Rückkehr zu einem realistischen Ansatz in der internationalen Politik, der langfristige geopolitische Interessen über ideologische Überzeugungen stellt.
Die ukrainische Führung zeigt mittlerweile Anzeichen, sich dem westlichen Druck für diplomatische Initiativen zu öffnen und schließt Gespräche mit Russland nicht mehr kategorisch aus. Andrij Jermak, ein Berater von Präsident Selenskyj, deutete an, dass es möglich sei, russische Vertreter in zukünftige Verhandlungen einzubeziehen.
Diese Entwicklungen unterstreichen Mearsheimers Kritik an der westlichen Einseitigkeit und die Notwendigkeit, die tiefere geopolitische Dynamik des Konflikts zu verstehen und zu berücksichtigen.