Die letzten 6 Monate waren für Deutschland nicht einfach. Von den bundesweiten Aktionen gegen Rechtsextremismus bis hin zu den Protesten gegen die Ereignisse in Gaza sind Millionen und Abermillionen von Menschen auf die Straße gegangen. Es sind Themen, die den Menschen am Herzen liegen. Aus diesem Grund hat Bundeskanzler Scholz zum Ramadan eine wichtige Botschaft verfasst.
In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Muslime, davon sind fast 3 Millionen deutsche Staatsbürger. Der Islam ist die zweitgrößte Religion in unserem Land. Zwischen dem 11. März und dem 9. April findet der Fastenmonat Ramadan statt. Er ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und gilt traditionell als eine Zeit, in der Muslime ihre Beziehung zu Gott stärken, aber auch Wohlwollen, Nächstenliebe und Geduld zeigen sollen.
In diesem Sinne verfasste Olaf Scholz seinen Appell, der als Videobotschaft in der Reihe “Kanzler kompakt” ausgestrahlt wurde. Der Kanzler betonte, dass die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands angesichts der Bedrohungen für die deutsche Demokratie zusammenhalten müssen: “Wir stehen zusammen für unser weltoffenes, tolerantes und demokratisches Land”, sagte er.
Und die Gedanken und das Mitgefühl sollten auch über Deutschlands Grenzen hinausgehen. Der Kanzler räumte zwar das Recht Israels ein, seine Grenzen und Bürger zu schützen, betonte aber nachdrücklich, dass es die Regeln des Völkerrechts nicht brechen dürfe. Was wirklich gebraucht wird, ist Frieden, darin sind sich beide Seiten inzwischen mehrheitlich einig, so Scholz, und der Weg dahin – der erste Schritt – muss ein Waffenstillstand sein.
Das ist auch die Haltung der gesamten UN: Vor acht Tagen forderte der UN-Sicherheitsrat einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen sowie die bedingungslose Freilassung aller Geiseln. Von den Geiseln, die zu Beginn des Krieges entführt wurden, werden noch immer 130 vermisst.
Wie Scholz in seiner Videobotschaft betont, ist ein Waffenstillstand auch dringend notwendig, um humanitäre Hilfe sicher passieren zu lassen. Doch der Krieg geht weiter: Bei einem Luftangriff in dieser Woche sollen sieben Mitarbeiter einer Nahrungsmittelhilfsorganisation getötet worden sein. Es sieht so aus, als ob der Wunsch des Bundeskanzlers, noch während des Ramadan einen Waffenstillstand zu erreichen, unerfüllt bleiben wird.
Foto: Olaf Scholz im März 2024, via dts Nachrichtenagentur
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