Betrifft ganz Deutschland: Steuerklassen verschwinden plötzlich
In Deutschland gibt es bislang und seit vielen Jahrzehnten sechs Steuerklassen, die die Lohnsteuerberechnung beeinflussen. Steuerklasse 1 gilt für ledige, geschiedene oder verwitwete Arbeitnehmer ohne Kinderfreibetrag und für dauerhaft getrenntlebende Arbeitnehmer. Steuerklasse 2 ist für alleinerziehende Arbeitnehmer mit mindestens einem Kind vorgesehen.
Steuerklassen für Verheiratete
Verheiratete Arbeitnehmer, deren Ehepartner keinen Arbeitslohn bezieht oder in Steuerklasse 5 eingruppiert ist, fallen in Steuerklasse 3 und profitieren damit von einer geringeren Lohnsteuerbelastung. Steuerklasse 4 wird für verheiratete Arbeitnehmer genutzt, die beide Arbeitslohn beziehen und nicht die Kombination 3/5 wählen. Sie ist besonders geeignet, wenn beide Partner ähnlich viel verdienen. Steuerklasse 5 gilt für Arbeitnehmer, deren Ehepartner in Steuerklasse 3 ist, und führt zu einer höheren Steuerbelastung.
Steuerklassen ändern sich für Familien
Man sieht: In Deutschland ist ordentlich etwas los in Sachen Steuern und deren Klassen. Das soll künftig aber ein Ende haben, denn in Deutschland sollen die beiden Steuerklassen 3 und 5 abgeschafft werden.
Dieses Thema betrifft Millionen von Paaren und Familien mit Kindern. Die Entscheidung zwischen den Steuerklassen 3, 4 oder 5 stellt Ehepaare vor die Wahl, wie sie ihre Steuerlast optimieren. Die Abschaffung der Möglichkeit, die Kombination 3/5 zu wählen, wird von Experten als problematisch angesehen, da dies zu einer Reduzierung des monatlichen Haushaltsbudgets führen würde.
Mehr Netto vom Brutto?
Die geplante Gesetzesänderung zielt darauf ab, die ökonomische Gleichstellung der Frau zu stärken und die Erwerbstätigkeit von Frauen zu fördern. Indem der Zweitverdiener durch die Abschaffung der Kombination 3/5 mehr Netto vom Brutto erhält, könnte die Reform positive Auswirkungen auf die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen haben. Experten und Betroffene sehen die Diskussion um die Abschaffung der Steuerklassen 3 und 5 deswegen als eine bedeutende Entwicklung mit potenziell weitreichenden Folgen für Familien und Paare. Insbesondere aber für die Frauen an sich, die somit von ihrem Geld am Ende mehr haben könnten.
Ob sie im Alltag aber wirklich Sinn macht bleibt abzuwarten.
