Amerika lacht über Europa: Genug mit eurem Selbstmitleid und Gejammer

Von dem Doppelschlag, den erst die Pandemie und dann der Ausbruch des Krieges in der Ukraine seiner Wirtschaft versetzt hat, hat sich Europa nie wirklich erholt. Vor allem Deutschland leidet noch immer: Renommierte Unternehmen gehen pleite, große Konzerne verlagern ihre Standorte ins Ausland und die Inflation steigt wieder an. Die USA haben aber wenig Mitleid mit uns – und das aus gutem Grund.

Massenentlassungen bei Miele
Erst vor wenigen Tagen ließ der Haushaltsgeräte-Riese Miele eine Bombe platzen: Der deutsche Hersteller gab bekannt, dass er gezwungen ist, seine Belegschaft zu verkleinern. 1300 Stellen sollen in Deutschland gestrichen werden, viele davon am Produktionsstandort Gütersloh. 700 dieser Arbeitsplätze werden stattdessen an den neuen Produktionsstandort in Polen verlagert.

Otto-Versand geht nach Polen
Ähnliches gilt für den Versandhändler Otto. Dieser gab letzten Monat bekannt, dass er seinen Standort nach Polen verlagert, nachdem er jahrzehntelang in Deutschland ansässig war. Michael Otto, ehemaliger Vorstandsvorsitzender, begründete die Entscheidung für den neuen Standort wie folgt: “Polen ist für ein europäisches Unternehmen wie unseres sehr zentral.” Aber wie konnte Polen so viel zentraler sein als Deutschland? Nein, da steckte mehr dahinter: Das Unternehmen räumte ein, dass es mit dem in Deutschland herrschenden Klima unzufrieden sei, da dieses zu Pessimismus neige und unternehmerische Aktivitäten erschwere.

USA zeigen wie Wirtschaft geht
In den USA hingegen lag der Schwerpunkt in den letzten Jahren darauf, so viel Wirtschaft wie möglich ins Land zu holen. Es wurden große Investitionen in den Energiesektor getätigt, und im ganzen Land wurden neue Fabriken eröffnet. Kurz gesagt, Amerika wird unabhängiger vom Rest der Welt und schafft gleichzeitig mehr Arbeitsplätze im Lande. Das ist die Strategie, der Europa und insbesondere Deutschland nacheifern sollte, meinen die USA.

Russlandabhängigkeit ein Desaster
Schließlich sollten Lehren aus dem Desaster gezogen werden, das beinahe durch eine zu große Abhängigkeit von Russland verursacht worden wäre. Fälle wie die oben genannten, in denen große Unternehmen Deutschland verlassen, sollten für die Politiker ein deutlicher Weckruf sein. Die 30-Milliarden-Euro-Investition von Intel in eine neue Chipfabrik in Magdeburg ist sicherlich ein großer Schritt in die richtige Richtung, aber selbst das hätte am Ende des Jahres gefährdet sein können, als die Haushaltsprobleme der Regierung implodierten. Deutschland muss aus den Erfahrungen der letzten Jahre lernen und sich entsprechend besser vorbereiten. Ob die Politik dies tatsächlich beherzigen wird, bleibt abzuwarten.

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Stephan Heiermann